Heute startet unsere Freitags-Serie „Frauen wie du und ich – ihr Leben schreibt Geschichte“.

Heike und ich, Beate, staunen immer wieder! Wir lernen die tollsten Frauen kennen. In unseren Kursen. Kirchen. In unseren Netzwerken. Junge. Alte. Bekannte. Angebliche No-Names. Tiefgründige Denkerinnen. Auffällige und Schüchterne. Wir kennen sie und sind so begeistert!

Jeden Freitag lernst du nun eine dieser wundervollen Frauen kennen. Sie inspirieren uns. Und weißt du was? Wir sind sicher, du bist eine ebenso große Inspiration für deine Umgebung, mittendrin in deiner Geschichte. Und gegenseitig feuern wir uns an: Mögen unsere Lebensgeschichten ein Happy End haben. Meine erste Interview-Partnerin kenne ich seit über 30 Jahren und sie hat heute Geburtstag; Renate Schnarr aus Eibelstadt bei Würzburg.

Was sind deine Hauptstärken?
Ich bin geduldig, ausdauernd, emphatisch und schnell bereit, zu vergeben, wenn etwas vorgefallen war. Außerdem bin ich ein kommunikativer Mensch und liebe es in Kontakt zu kommen. Gut zuhören können, das ist mein Ding. Dann spreche gerne Worte der Ermutigung oder des Trostes aus. Ich bin immer optimistisch, eine Eigenschaft die sich durch viele Jahre, die ich mit Jesus unterwegs bin, entwickelt hat. Ein Talent ist sicher auch das Schreiben. Mein Blog heißt Schwesterherz. https://www.schwesterherz.blog/  Da berichte ich über Alltagserlebnisse, ganz humorvoll, und wie sich Gottes Wirken in den kleinen Dingen zeigt.

 

Hast Du ein Ehrenamt?

Ja, als Seelsorgerin darf ich Menschen begleiten und unterstützen. Zu erleben, dass Gott etwas verändert, jemand frei wird, Probleme sich lösen lassen, das macht mich glücklich. Am liebsten würde ich manchmal ein Vorher – Nachher-Foto machen. Wenn sich innerlich gute Prozesse abspielen, macht sich das auch äußerlich bemerkbar. Die Sorgenfalten glätten sich und das Lachen wird echt und froh.

 

Was war bisher dein größtes Abenteuer?

2004 haben mein Mann und ich Würzburg verlassen, haben unser Haus verkauft und sind nach Bielefeld gezogen. Dort wartete auf uns berufliche Neuorientierung, wundervolle neue Beziehungen, ein altes Haus, das wir liebevoll renoviert haben und Heimweh…. Nach 10 Jahren bin ich wieder zurück nach Würzburg gezogen, mein Mann arbeitet noch in Bielefeld, aber das Ende des Arbeitslebens ist abzusehen. Es waren aufregende 10 Jahre, die ich nicht missen möchte, aber „daheim ist daheim“.

Welchem Menschen bist du besonders dankbar?

Hannah von Chmielewskie! Ich durfte Chmie zu ihr sagen. Sie war eine besondere Frau. Als ich sie kennenlernte war ich 12 und sie war schon ca. 80 Jahre alt. Eine Pädagogin, Weltenbummlerin, finanziell unabhängig, immer freundlich und zugewandt. Ich lernte sie auf einer Reise kennen und hielt bis zu ihrem Tod den Kontakt. In meiner schwierigen Jugend war sie der Mensch, der mir uneingeschränkt Wertschätzung entgegengebracht hat. Sie nahm mich ernst und interessierte sich für mich. Die Gespräche mit ihr und die vielen Geschichten, die sie kannte, werde ich nie vergessen.

 

Welches Wort hat eine besondere Bedeutung für dich?

Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit. Dieser Satz steht in der Bibel in Spr. 25/11 und er ist zu meinem Motto geworden. Schon das Bild von einer silbernen Obstschale mit goldenen Äpfeln zeigt die hohe Wertigkeit von guten Worten, die für meine Mitmenschen heilsam, nährend und anerkennend sein können.
Hast du eine Lieblingsbeschäftigung?
Ja, Lesen. Unser Haus hat 3 Stockwerke und auf jedem liegt mindestens ein aufgeschlagenes Buch. Ich lese parallel mehrere Bücher, ganz unterschiedlicher Art. Tatsächlich lese ich jeden Tag in der Bibel und dieser Bestseller wird nie langweilig. Aktuell – ich bin ein Fan von Jane Austen – lese ich eine Fortsetzung von „Stolz und Vorurteil“ von einer anderen Autorin „Der Tod kommt nach Pemberley“, ein Kriminalroman, sehr spannend.
Welche Veränderung an dir findest du positiv?
Dass ich älter werde. Für mich bedeutet das wirklich ein Stück Freiheit. Freiheit vom Schönheitswahn, die Freiheit selbst zu bestimmen, was ich machen möchte und was nicht und…eine nie gekannte „Narrenfreiheit“. Ich bin mutig geworden, Dinge beim Namen zu nennen, ganz natürlich über meinen Glauben zu reden und das Leben zu genießen ohne schlechtes Gewissen.

 

Danke für das Interview, liebe Renate! Mit deinem heutigen Geburtstag ist dein Leben schon wieder ein Stück positiver geworden. Happy Birthday! Genieß deinen Tag und lass dich feiern. Und hör nie auf zu träumen. Das Beste kommt noch.