Heike und ich staunen immer wieder! Wir lernen die tollsten Frauen kennen. In unseren Kursen. Kirchen. Netzwerken. Junge. Alte. Bekannte. Angebliche No-Names. Tiefgründige Denkerinnen. Auffällige und Schüchterne. Wir kennen sie und sind begeistert!
 
Jeden Freitag lernst du nun eine von ihnen kennen. Sie inspirieren uns. Und weißt du was? Wir sind sicher, du bist eine ebenso große Inspiration für deine Umgebung, mittendrin in deiner Geschichte. Und gegenseitig feuern wir uns an: Mögen unsere Lebensgeschichten ein Happy End haben.
 
Inge Hofmann aus Unterfranken
 
Wenn ich morgens auf mein Handy schaue, ist meist schon eine Nachricht von Inge da. Ein ermutigendes Bibelwort für den Tag! Inge hat für jeden ein gutes Wort. Wenn sie mit einem Lächeln und in ihrem eleganten, fliederfarbenen Mantel den Raum betritt, würde ich sie am liebsten sofort fotografieren. Innen top, außen top! Inge ist mir ein großes Vorbild! Und nicht nur mir! Inge gehört zum Kern unserer Gemeindeneugründung in Lohr. Mit ihrem Mann zusammen führte sie von 1965-1993 ein eigenes Textilhaus in Unterfranken.
 
Neben deiner Familie warst du zeitlebens beruflich aktiv:
 
„Ich habe ein Leben lang gelernt. Was ich nicht konnte, habe ich mir beigebracht. In unserem Textilgeschäft habe ich Lehrlinge ausgebildet und konnte ihnen schließlich sogar selbst die Prüfung abnehmen, weil ich mich dafür von der IHK habe zertifizieren lassen“.
 
Diese Lernbereitschaft prägt Inge auch heute noch. Ganz selbstverständlich kommuniziert sie per Email und Handy, postet regelmäßig wunderschöne Bilder in ihrem Whatsapp-Status und schafft, was vielen Hörern unserer Podcasts nicht gelingt: Schreibt uns ein ermutigendes Feedback in die Kommentarfunktion!
 
Dein Mann war in der zweiten Lebenshälfte krank.
 
„Mein Mann litt an Multipler Sklerose. Zuerst habe ich ihn 10 Jahre lang „geführt“, bis es schließlich nicht mehr ging. Er hatte sich dann den Fuß verstaucht und nun konnte ich ihn rein körperlich nicht weiter abstützen. Bis dahin hatte er sich strikt gegen den Rollstuhl gewehrt. Aber dann hat er nachgegeben. Als wir den ersten Ausflug mit dem Rollstuhl durch unseren Ort machten, haben ihn so viele alte Bekannte angesprochen, dass er danach wie ausgewechselt war. „Wann gehen wir das nächste Mal spazieren?“ hat er gefragt. Ab diesem Zeitpunkt saß er dann 20 Jahre im Rollstuhl. Ich habe für alles gekämpft, einen elektrischen Rollstuhl, den man im Auto mitnehmen kann und habe dafür gesorgt, dass er die technischen Möglichkeiten bekam, die ihm zustanden, obwohl das nicht selbstverständlich war. Aber ich habe nicht aufgegeben“.
 
Du bist vor kurzem 80 Jahre geworden. Mit was beschäftigst du dich heute am liebsten?
 
Ich verfüge über einen großen Familien- und Bekanntenkreis und habe sehr gerne Gäste, die ich bewirte und verwöhne. Auch die Frauen unserer Frühstückstreffengruppe kommen noch regelmäßig, obwohl das im Corona-Jahr natürlich ganz anders verlief.
 
Was war das aufregendste Abenteuer deines Lebens?
 
Das war unsere Israelreise im Mai 1989 mit dem Missionswerk in Karlsruhe. Mein Mann litt schon damals an Multipler Sklerose und ich musste ihn bereits seit 10 Jahren führen. Diese gemeinsame Zeit in Israel erleben zu dürfen war ein absoluter Traum und ein Höhepunkt unseres Lebens!
Welchem Menschen bist du besonders dankbar?
 
Da fällt mir sofort Resi ein. Sie ist die Frau eines Schulkameraden meines Mannes. Wir hatten uns länger nicht gesehen. Als sie dann merkte, dass mein Mann krank ist, hat sie uns 1986 zu einem Heilungsgottesdienst eingeladen. Das war eine Wende in unserem Leben. Ich bin so froh, dass sie uns damals darauf angesprochen hat und uns eingeladen hat.
 
Danke Inge, für deine Antworten.
 
Du hast die Aufgaben, die das Leben dir gestellt hat, angenommen und bist daran gewachsen! Der größte Teil deines Lebens liegt hinter dir, aber das Beste liegt eindeutig vor dir. Du bist ein Vorbild für mich und eine große Ermutigerin. Es ist ein Vorrecht, dich zu kennen.