5. April vor 39 Jahren
Es war ein Karfreitag und ich besuchte den Gottesdienst. Während des ganzen Vormittags ging es in den Liedern nur darum, dass Jesus für unsere Sünden gestorben sei. Ich war ergriffen, aber so richtig konnte ich die Bedeutung nicht fassen. Dann leitete der Pastor das Abendmahl ein. Er endete mit den Worten: „Wer nun aber unwürdig den Leib des Herrn zu sich nimmt, der macht sich mit schuldig am Tod des Herrn“.
Der Pastor sprach weiter: „Wenn aber hier jemand unter euch ist, der Schuld auf sich geladen hat, und davon befreit werden möchte, der braucht nur zu sagen ‚Vergib mir!‘ Das klingt billig, das klingt einfach. Billig war es nicht. Es hat Jesus alles gekostet, aber einfach ist es. Du brauchst nur zu sagen: ‚Vergib mir!‘ “
Tränenüberströmt saß ich zwischen den anderen 400 Menschen und dachte, dass diese Worte nur an mich gerichtet seien. Mir fielen spontan einige Dinge ein, von denen ich wusste, dass sie nicht in Ordnung waren. Mein schlechtes Gewissen rührte sich, und plötzlich kam die Wahrheit in mein Leben. Während die anderen ihre Häupter neigten und auf das Abendmahl warteten fing mein Herz wie wild an zu klopfen. Ich stand vor einer Entscheidung. Ich murmelte auf meinem Platz immer wieder: „Vergib mir!“ Dann kam der Teller mit dem Brot zu mir. Ich hatte meine Entscheidung getroffen, nahm das erste Mal in meinem Leben bewusst den Leib des Herrn zu mir in dem Bewusstsein, dass er diesen für mich und meine Schuld hingegeben hat. Und ich trank aus dem Kelch mit der Gewissheit, dass meine Sünden vergeben waren, weil Jesus mit seinem Blut dafür bezahlt hatte.
Als ich heute einen Blick auf den Kalender warf, erinnerte ich mich an diese wohl wichtigste Entscheidung meines Lebens.
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