Es geht weiter mit unserer Freitagsserie „Frauen, wie du und ich.“ Heute darf ich Nadja vorstellen. Ich habe sie vor ein paar Jahren als Tochter von Beate kennengelernt, die nicht nur einen Lebe leichter Kurs absolviert hat, sondern auch zum Glauben gefunden hat. Beate hat ihre Tochter immer mal wieder in unsere Kirche eingeladen. Was mich damals schon sehr beeindruckt hat, war ihre Offenheit gepaart mit guten Fragen, die sie zum Glauben gestellt hat. Nadja übernimmt nicht einfach so die Meinung von anderen, sondern lässt sich selber auf Themen ein. Bewegt sie, hinterfragt, wägt sie ab und entscheidet. So hat sie an einem Ladiesday unserer Kirche 2016 die Entscheidung getroffen, eine Beziehung zu Jesus einzugehen. Und damit ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Das, was daraus entstanden ist, die Konsequenz, wie sie ihren Glauben lebt, hat mich vom ersten Moment an tief beeindruckt. Nadja ist ein Vorbild für ihre Generation und ich glaube, dass Gott das gebrauchen wird.
Voilà: Nadja Friedmann
Was bedeutet dein Name?
Nadja bedeutet Hoffnung (kommt aus dem Russischen)
Wie alt bist du?
30 Jahre
Verrätst du uns fünf deiner Stärken?
Ich bin disziplinziert, zuverlässig, kommunikativ, selbstironisch und emphatisch.
Was war dein aufregendstes Abenteuer?
2018 bin ich das erste Mal alleine in Urlaub geflogen, um mich meiner Angst vor dem Alleine Sein zu stellen. Die Reise ging für 4 Wochen nach Malaysia, ausgerechnet auch noch über meinen Geburtstag. An diesem Tag war ich noch nie alleine und generell eher sentimental. Es war eine unglaublich aufregende und wunderschöne Zeit. Ich dachte, ich müsste die kompletten 4 Wochen alleine verbringen, um unabhängig und frei zu sein. Tatsächlich begegnete ich während der gesamten Reise immer wieder genau den Menschen, die ich in der jeweiligen Situation gebraucht hatte. Wenn ich unsicher war, habe ich für Begegnungen gebetet. In dieser Zeit hatte ich einen unglaublichen Frieden für meine Zukunft. Gott hat mir gezeigt, dass er immer bei mir ist, wenn ich nach ihm suche. In diesen 4 Wochen habe ich so viel mehr gelernt, als nur das Alleine sein. Mein Vertrauen auf sein Wirken in meinem Leben ist so viel mehr gewachsen, denn jeder Tag war ein neues Abenteuer mit ihm. Alleine war ich eigentlich nie. An diesen besonderen Geburtstag denke ich noch oft zurück.
Was machst du beruflich und privat?
Ich bin seit 3 Jahren Grundschullehrerin und momentan Klassenlehrerin einer vierten Klasse. Es ist meine erste eigene Klasse und es ist die tollste Klasse, die ich mir vorstellen kann. In meiner Freizeit bin ich gerne draußen in Bewegung. Ich jogge schon seit 17 Jahren, fahre gerne Fahrrad und liebe das Wandern.
Welche Idee möchtest du weiterverfolgen?
In den vergangenen 2 Jahren fasziniert mich zunehmend der Nachhaltigkeitsgedanke in Verbindung mit dem christlichen Glauben. Bereits im ersten Buch der Bibel steht, dass der Mensch die Erde und alles, was auf ihr lebt beherrschen bzw. verwalten soll und da gehört für mich ein verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung und ihren Ressourcen dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesus Massentierhaltung befürworten würde. Hierzu gibt es auch auf youtube oder in sozialen Netzwerken immer mehr Christen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen und mich inspirieren.
Welche Erfahrung hat dich fasziniert?
Durch die Corona-Zeit und den ersten Lock-down bin ich sehr viel spazieren und wandern gegangen. Dadurch entstand auch der Wunsch nach einer Fernwanderung. So kam die Idee auf, von meinem Wohnort Offenburg zu meinem heutigen Ehemann nach Neu-Ulm zu laufen. Diese Art von Urlaub und die Fähigkeit des eigenen Körpers 300 km zu bewältigen war für mich total faszinierend. So sehr, dass ich mir aktuell keinen Entspannungsurlaub mehr vorstellen kann.
Diesem Menschen bin ich sehr dankbar:
Meinen Eltern bin ich sehr dankbar, dass sie sich nach ihrer Scheidung für uns Kinder so versöhnt haben, dass wir bereits seit 16 Jahren wieder gemeinsam Weihnachten und alle Geburtstage feiern. Dass meine Eltern so freundschaftlich miteinander umgehen, sich gegenseitig helfen und füreinander da sind ist für mich gelebte Vergebung.
Unsere Familientreffen sind für mich immer ein Highlight und ich kann da einfach auftanken. Inzwischen feiern sie sogar ihre Geburtstage gemeinsam, auch wenn wir Kinder im Urlaub sind.
Ich liebe sie dafür.
Liebe Nadja, es ist für mich ein Vorrecht, dich zu kennen. Deine Art zu leben ist inspirierend und nachahmenswert. Du hast eine Art von Konsequenz ohne, dass man in deiner Gegenwart das Gefühl hat, es selber nicht so gut hinzubekommen. Mit dir ist man einfach gerne zusammen.