Beate und ich staunen immer wieder! Wir lernen die tollsten Frauen kennen. In unseren Kursen. Kirchen. Netzwerken. Junge. Alte. Bekannte. Tiefgründige Denkerinnen. Auffällige und Schüchterne. Wir kennen sie und sind begeistert!

Jeden Freitag lernst du nun eine von ihnen kennen. Sie inspirieren uns. Und weißt du was? Wir sind sicher, du bist eine ebenso große Inspiration für deine Umgebung, mittendrin in deiner Geschichte. Und gegenseitig feuern wir uns an: Mögen unsere Lebensgeschichten ein Happy End haben.

Judith habe ich bei einem Frauenfrühstück kennengelernt. Unsere Gemeinden sind 16 km voneinander entfernt und wir haben immer mal wieder gemeinsame Berührungspunkte bei Frauenveranstaltungen. Entweder gehe ich mit ein paar unserer Gemeindefrauen in ihre Kirche zum Frauenfrühstück, oder sie kommt mit ein paar Frauen zu unseren Ladiesveranstaltungen. Wir machen gegenseitig Werbung füreinander und nie kommt der Gedanke von Konkurrenz zwischen uns. Jede unserer Kirchen hat ihre Stärken, das wissen wir. Judith brennt für ihre Frauenarbeit, und für Jesus. Das haben wir gemeinsam. Vielleicht mögen wir uns deshalb so.

Judith Deger

Was bedeutet eigentlich dein Name?

Der Name Judith bedeutet übersetzt: Frau aus Judäa, die Jüdin, die Bekennende, die Gepriesene.

Judith ist ein biblischer Name, bekannt durch das Buch Judith in den Apokryphen der Bibel.

Wie alt bist du?

Im September werde ich 62 Jahre

Schreib 5 deiner Hauptstärken auf

Ich bin sehr sozial, hilfsbereit und freundlich was meinem Beruf als Krankenschwester zugutekam.

Geduld, Offenheit und Konfliktfähigkeit machen mich aus. Dazu gehört auch das Vermitteln- können in schwierigen Situationen. Aber auch Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Engagement in verschiedensten Bereichen.

Immer wieder bin ich auch in der Seelsorge im Einsatz, was mir durch FLM (Family Life Mission) gut vermittelt wurde.

Was war das größte Abenteuer deines Lebens?

Die Aufnahme von 4 Pflegekindern:

Als mein Mann und ich nach langer Überlegung und Fragen nach Gottes Willen die Entscheidung trafen ein Pflegekind mit geistiger Behinderung aufzunehmen, ahnten wir nicht, dass 2 Jahre später nochmals 2 Pflegekinder mit geistiger Einschränkung dazukommen würden.

So sind wir in eine neue Welt eingetaucht, haben viele Kontakte und wunderbare Freundschaften mit Familien geknüpft, die Kinder mit Down-Syndrom haben oder Autismus.

Auch das gute Miteinander und die Gemeinschaft in der Sonderpädagogischen Schule mit den engagierten Lehrern hatte einschneidende, prägende Wirkung und hinterlässt positive Erinnerungen.

Nicht zuletzt hat unsere Tochter durch das Zusammenleben mit diesen besonderen Kindern das Studium Sonderpädagogik gewählt zumal es einen großen Mangel an Sonderpädagogen gibt.

Vor 5 Jahren nahmen wir unerwarteterweise noch eine kleine Pflegetochter auf, die inzwischen 10 Jahre alt ist. Sie ist sehr pfiffig, temperamentvoll, ist unser Sonnenschein, aber hält uns auch ordentlich auf Trab.

Mit unseren Pflegekindern hatten wir viele  Herausforderungen zu meistern und es war immer abenteuerlich!

Was war das aufregendste Abenteuer deiner letzten Jahre?

Meine Reise nach Tallinn in Estland vergangenes Jahr zu meiner Tochter Anne Mareike , die dort studierte.

Nach Jahrzehnten mein erster Flug, die Airport-Atmosphäre, die faszinierende Stadt Tallinn , die gleichzeitig an der wunderschönen Ostsee liegt, die Ausflüge in die herrlichen Gebiete von Estland, die liebevolle, wunderbare Mutter-Tochter-Zweisamkeit in dieser Zeit.

Verrätst du uns etwas über dein Ehrenamt, Beruf, Hobby?

Beruflich bin ich Krankenschwester und war viele Jahre auf der Diakonie Sozialstation tätig bis mir Wochenenddienst und Pflegekinder doch zu viel wurden und ich diese Arbeit aufgab.

Als Elternbeirätin plane ich zurzeit den Abschluss in der 4. Klasse meiner jüngsten Pflegetochter.

Als 2001 hier in Offenburg eine christliche Buchhandlung eröffnete, wirkte ich zunächst ehrenamtlich mit, später arbeitete ich dort auf Minijob-Basis und das bis heute.

Dabei bot sich oft die Gelegenheit Gespräche über den Glauben zu führen und seelsorgerlich zu wirken.

Weiterhin bin ich in unserer Kirchengemeinde stark engagiert als Mitglied in der Gemeindeleitung, gemeinschaftliche Leitung des Seniorenkreises (Spätlese), Leitung in der Frauenarbeit.

Es war mir immer ein Herzensanliegen, Frauen das Evangelium nahezubringen.

Mit der Idee des Frauenfrühstücks eröffnete sich eine Möglichkeit, die bei den Frauen ein breites Interesse fand.

Alle Sinne werden dabei angesprochen und die Frauen finden für Körper, Seele und Geist Nahrung durch ein schönes einladendes Ambiente, leckeres Frühstück und Vorträge, die berühren und zum Nachdenken anregen.  Die Body- Spirit- Soul Kurse unterstützen unser Anliegen, Frauen in ihren Glaubensfragen zu begleiten und Interessierten das Evangelium zu vermitteln.

Seit 2005 bieten wir im Frühjahr und im Herbst dieses Frauenfrühstück an mit im Schnitt 120 Teilnehmerinnen.

Meine Hobbies sind Lesen, was ja auch wichtig für meine Arbeit und Beratung im Buchladen ist , Wandern hier in der wunderbaren Ortenau und im Schwarzwald einschließlich Wanderfreizeiten und Malen mit Pastellkreide.

Bei dieser Gelegenheit bin ich über mich selbst hinausgewachsen

Als ich das erste Mal vor Publikum stehen und reden sollte, zitterten meine Knie vor Aufregung

und ich wäre am liebsten davongelaufen. Aber weil ich mich trotz allem vor Unangenehmem nicht drücken wollte, habe ich mir gesagt: Du bist wer! Brust raus, Schultern zurück, nach vorne gehen.

Die Resonanz des Publikums war positiv und mein Selbstbewusstsein hat das gestärkt.

Das war vor ca. 30 Jahren. Seitdem war ich immer wieder herausgefordert zu moderieren, doch Gott beschenkt mich rechtzeitig mit Mut und rechten Worten.

Dieses Wort hat eine besondere Bedeutung für mich

Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.

Sprüche 3, 5-6

Diesem Menschen bin ich sehr dankbar

Da gibt es einige Menschen zu erwähnen, aber insbesondere möchte ich meine Mutter nennen, die mich in wunderbarer Weise geprägt hat, dass ich zu einer geliebten Tochter und selbstbewussten, wertgeschätzten Frau heranreifen konnte.

Ich hatte auch einen liebevollen, fürsorglichen Vater, der immer für uns Kinder da war, aber diese Mutter-Tochter-Beziehung war doch etwas Besonderes. Leider ist sie schon gestorben und ich vermisse sie immer wieder.

 

Liebe Judith, als du im Body Spirit Soul Kurs in Stunde Nr. 7 beim Thema „Body – was war“, von deiner Kindheit und deinem Elternhaus erzählt hast, sind mir die Tränen übers Gesicht gelaufen. Es hat mich so sehr berührt, als du so zärtlich und liebevoll von Zuhause erzählt hast. Das ist ein Geschenk, dass nicht viele von uns haben, und ich war sehr fasziniert, wie gut du das alles in Worte fassen konntest, was du als Kind mitbekommen hast. Deine Eltern haben dir eine Steilvorlage für das Leben gegeben. Und du hast sie ergriffen. Nicht immer nur mit Höhen in deinem Leben, aber du hast in jeder Situation das Beste draus gemacht und dich an deine Ressoursen der bedingungslosen Liebe erinnert. Das macht Mut.