Neulich beim Einkaufen, stand ich an der Kasse des Supermarktes, vor mir ein Einkaufswagen, in dem ein kleines Mädchen saß. Die Kleine muss so um die zwei Jahre alt gewesen sein. Mit ihren großen runden Knopfaugen, sah sie mich an, während ihre Mutter ihren Einkauf auf das Förderband legte. Ich schaute zurück und lächelte das Kind an. Sie verzog keine Miene, aber hielt meinem Blick stand. Es vergingen mindestens zwei bis drei Minuten, in dem wir uns einfach nur anschauten, das kleine Mädchen und ich.

Wie unbedarft, neugierig und unvoreingenommen doch Kinder sind, dachte ich bei mir. Wann jemals, würden wir so etwas mit einem Erwachsenen tun?

Ich stelle mir vor, wie ich jemanden, den ich überhaupt nicht kenne, tief in die Augen schaue, wie ich ihn vielleicht sogar anlächle. Vielleicht würde ich mit ihm ins Gespräch kommen? Wann war der Moment, als wir diese Unbeschwertheit verloren haben? Natürlich käme es ein bisschen komisch, würden wir jeden Fremden, der uns über den Weg läuft anquatschen oder tief in die Augen sehen. Aber wie wäre es denn, wenn wir versuchen, ein bisschen offener und freundlicher in dieser Welt zu sein? Den Blick mal nicht peinlich berührt ins Nichts, sondern auf den Nächsten. Vielleicht lächelst du das nächste Mal jemanden an, wenn du an der Kasse stehst, oder im Fahrstuhl, bei deinem Spaziergang. Kannst du gleich heute mal ausprobieren.