Zwei Bilderbücher mochten meine Kinder besonders gern: „Der ängstliche kleine Spatz“ und „In meinem Schrank ist eine Ente“. Ich glaube, ich kann beide Bücher heute noch auswendig. Ich war nämlich eine Lese-Mama, die stundenlang vorgelesen hat.
Vielleicht sollte ich selber noch ein Buch über den erschrockenen, kleinen Hasen schreiben. Wir hatten jahrelang Zwergkaninchen, die durch unseren Garten tobten.
Aber bei einem Hasen gibt’s eine Besonderheit. Fühlt er sich bedroht und schafft es nicht rechtzeitig, sich in Sicherheit zu bringen, fällt er in eine Schockstarre. Der arme Kerl erstarrt vor Angst und verharrt völlig regungslos an seinem Platz. Wie festgefroren sitzt er da, wahrscheinlich wagt er nicht mal zu atmen, der erschrockene Hase. So eine Schockstarre kann richtig gefährlich werden, aber ich bin natürlich keine Tierärztin…
Ich würde wahrscheinlich schreiben, dass der kleine Hase einen ganz tollen Papa hat, der sich um ihn kümmert und als er alt genug war, den Bau auch mal alleine zu verlassen, trainierte der Hasenpapa jeden Tag mit dem Kleinen. Damit ein mutiger, fröhlicher Hase aus ihm wird, der riesengroße Sprünge machen kann und richtig was erlebt auf der Wiese und im Wald.
Vielleicht nenne ich das Buch doch lieber… Wie der kleine Hase mutig wurde.
Angst kann Hasen und Menschen lähmen… Vielleicht gab es mal einen Grund. Irgendwann hat er sich verselbstständigt und du lebst festgefroren wie der ängstliche Hase und kommst weder vor noch zurück.
Angst ist ein Geist, dem du regelrecht die STIRN bieten musst.
Du bist geschaffen für ein Leben auf der Wiese und im Wald und um große Sprünge zu machen. Los, Papa ruft dich zum Training.