Während des Shutdowns haben wir an vier Tagen die Woche abends unsere Kirche für eine Stunde geöffnet. Es läuft kein Programm. Aus dem Lautsprecher ist lediglich ganz leise Lobpreismusik vom Band zu hören. Ein paar Kerzen sind angezündet, die Stühle stehen auf Abstand. Jeder kann kommen und gehen wann er will.

Unser Anliegen: In der Stille Gott begegnen.

Nacheinander kommen ein paar wenige. Ich schaue kurz auf, lächele, dann widme ich mich meiner Bibel. Lese etwas, höre, schreibe. Dann bin ich still. Augen geschlossen. Mit meinen Gedanken im Hier und Jetzt, bei Gott. Ohne reden zu müssen, nichts leisten, nichts tun. Einfach nur sein.

Kennst du das, wenn die Präsenz Gottes so da ist, dass einem die Tränen übers Gesicht laufen? Es ist nichts traurig, aber Ehrfurcht breitet sich aus.

Wann nehmen wir uns solche Zeiten der Stille? Nichts tun. Gar nichts. Einfach nur die Gegenwart Gottes genießen.