„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“ Psalm 23,4

Echt? Ist das so? Wenn ich diesen Vers aus Psalm 23 lese, dann hört sich das immer sehr ermutigend an. Aber sind wir mal offen und ehrlich. Wie fühlt es sich denn an, wenn alles um dich herum dunkel ist? Und eng. Wenn links und rechts von dir die Berge so hoch sind, dass kein Sonnenstrahl zu dir durchdringt. Ich erinnere mich an eine Situation, wo ich mit meinem Mann mal in der Schweiz war, in einem ganz kleinen Dorf. Mitten im Tal. Es standen nur ein paar ganz wenige Häuser. Um uns herum nur riesige Berge. Es gab nur Schatten. Mir war richtig unwohl, weil mich die Berge so erdrückt haben.

So fühlt es sich manchmal an, wenn die Umstände im Leben so erdrückend sind. Wie im finsteren Tal. Und du stehst da manchmal und denkst, da kommst du nicht mehr raus. Ich finde es ist gar nicht so leicht, sich da nicht zu fürchten. Aber genau das ist es, was David hier in diesem Vers ausdrückt. Und er kennt sich mit Unglück und Herausforderungen bestens aus. Aber er ist sich gewiss, dass Gott ihm nahe ist, auch in schwierigen Zeiten. Das heißt nicht, dass die Umstände immer sofort besser werden. Aber es bedeutet, dass wir die Kraft bekommen, durchzugehen. Und genau das müssen wir tun. Durchwandern. Nicht stehen bleiben. Nicht denken, es wird nie wieder gut. Weiterlaufen, auch wenn es gerade dunkel und eng ist. Bau dir kein Haus im Tal. Schlag dort kein Zelt auf. Wandere durch, und sei zuversichtlich, dass ein Ende in Sicht ist und du wieder in der Ebene weiterlaufen kannst. Mit Sonne. Im Herz.