Wir hatten eine Woche Besuch und ich wollte am letzten Tag, kurz vor ihrem Abflug eins unserer Lieblingsgerichte auf den Tisch bringen.

Gnocchis mit Kirschtomaten

Wenn es auch ein recht einfaches Gericht ist, es ist mega lecker und wir lieben es alle.

Da mir nicht viel Zeit zum Einkaufen blieb, nahm ich dieses Mal eine andere Sorte mit aus einem Geschäft, in dem ich Gnocchis sonst nicht einkaufe. Schon als ich die Tüten öffnete und die Gnocchis in die Pfanne gab, merkte ich, dass sie eine andere Konsistenz hatten als die, die ich sonst kaufe. Ich hatte Mühe, dass mir die Teile nicht beim Braten alle in der Pfanne zerfallen. Selbst mit dem Schuss mehr Öl wurden sie nicht wirklich knusprig, sondern alles zusammen gab eine ordentliche Pampe.

Die Pampe schmeckte zwar einigermaßen aber es lagen Welten zwischen unserem Lieblingsgericht und diesem unansehnlichen Etwas in der Schüssel.

So, und jetzt kommt’s: Das hat mich sowas von überhaupt nicht gestresst. Früher wäre ich vor Scham im Erdboden versunken. Besuch und dann so ein Desaster. Ich hätte mich 1000fach gerechtfertigt und die Geschichte wäre mir noch eine Weile nachgegangen. Aber weißt du was? Kann doch passieren, und ist auch nicht wirklich schlimm. Dann schmeckt es halt auch mal nicht so super, na und? Davon geht die Welt nicht unter. Nicht mal dann, wenn der Besuch denkt: „Na so gut kocht sie halt auch nicht.“

Ist echt nicht tragisch. Außerdem lag es an den Gnocchis und nicht an meinen Kochkünsten.

Bisschen weniger perfekt lebt sich leichter.