Überraschungspost für meinen Mann. Ein Brief der Bayrischen Staatsregierung. Der bayrische Ministerpräsident lädt meinen Mann zu einem Abendessen in den Kaisersaal der Residenz München, zu Ehren des Kronprinzen von Norwegen. Um festliche Abendgarderobe oder Tracht wird gebeten.

Wir sind von den Socken. Was für eine Ehre. Wie er wohl ausgewählt worden war? Sollte mein Mann die drei Stunden Fahrt auf sich nehmen? Klar ist er gefahren. So zeitig, dass er auf jeden Fall mehr als pünktlich vor Ort war. Mit festlicher Kleidung. Am nächsten Morgen schickt mein Mann ein paar Bilder in die WhatsApp-Gruppe unserer Familie. Von Kronprinz Haakon bei seiner Rede. Von der festlich geschmückten Tafel und den geladenen Gästen.

„Fame“, schreiben unsere Kinder. „Krass“. „Richtig cool, Papa“.

Ist schon interessant, wie eine solche Einladung geschätzt wird. Da sagt man gerne zu. Erzählt in freudiger Erwartung der Familie und den Freunden davon. Nimmt eine weite Anfahrt in Kauf. Kommt mehr als pünktlich. Trägt das beste Outfit und saugt die Atmosphäre erwartungsvoll und mit allen Sinnen auf.

Machen wir am Sonntag auch wieder so, wenn wir zum Gottesdienst fahren.